Daniel Harms

Verfügbare Arbeiten

Daniel Harms

Daniel Harms, 1980 in Hamburg geboren, seit 2007 in Berlin ansässig, ist Maler und Zeichner. Angeregt ist seine Bildsprache durch vielerlei Einflüsse. Wenn der Betrachter seiner Bilder zunächst auch den Eindruck hat, dass Harms‘ Kunst dem Graffiti oder dem Comic nahesteht, so sind es doch in erster Linie Bezüge zur Bildenden Kunst, die ihn inspiriert haben.

Daniel Harms liebt die die Expressionisten, die Brücke-Maler beispielsweise, mit den von ihnen bevorzugten reinen Farben. Und was die Figur anbelangt, so sind es Max Beckmann, Egon Schiele oder Francis Bacon – Künstler also, die im hintergründig Theatralischen, im Skurrilen und Grotesken sowie in der Deformation die adäquaten Chiffren sahen, um den modernen Menschen künstlerisch zu charakterisieren.

Das Changieren zwischen „High and Low“ – der Bildenden Kunst und den sogenannten subkulturellen Ausdrucksformen – ist typisch für die Kunst von Daniel Harms. Unbekümmert, und zwar auch gegenüber Klischees, hat Harms seine Kunst aus tausendmal gesehenen kollektiven Bildern formal und inhaltlich zugespitzt und eine neue Bildsprache kreiert. Darin finden sich ebenso Bezüge zum phantastischen Film (u.a. Horror und Science-Fiction), wie zur Karikatur oder überhaupt zu den Bildern der Massenmedien. Harms ist kein Modezeichner, aber auch die überästhetisierten, dem schönen Schein verpflichteten egozentrischen Körperbilder der Mode lassen sich im Kanon seiner Figurationen wiederfinden. Harms ist kein Comiczeichner, aber auch Stilmittel des Comics, wie etwa die Sprechblase, wendet der Künstler in seinen Zeichnungen an.

Daniel Harms ist ein versierter Zeichner. Acryl- und Tintenstifte sind mit leichter Hand geführt. Mit Linien, Schraffierungen, Schattierungen – sporadisch mit zarter roter Farbgebung versehen – kreiert Harms ausdrucksstarke Kompositionen. Seine Kunst ist körperbezogen. Menschenbilder kreisen um Themen, die man als existentiell bezeichnen kann. Viele seiner Kompositionen sind durch eine hohe Verdichtung bzw. ein Ineinanderverschachteln der Figuren charakterisiert. Ineinanderkombinierter Formationen von Frauen-, Männer- und Kinderfiguren oder auch Tiergestalten, Mutanten, Totenköpfe, Skelette und mehr oder weniger monströse Phantasiegestalten aus der Mythologie oder der Fantasiewelt des Kinos oder des Comics verdichteten sich in seinen Zeichnungen zu rätselhaften Geschichten.

 Thematisch liegt die Raffinesse seiner Zeichnungen nicht nur in der Verbindung gesellschaftlicher Kontexte mit der eigenen Biografie, sondern in der Verschränkung verschiedener Realitäts- und Zeitebenen und auch in der Vermischung visueller und lyrischer Elemente. Auf das Betrachten des Lebens im Kleinen und Großen gründen seine Bildthemen. Anlässe für seine Kunst findet Daniel Harms in der eigenen Wirklichkeitserfahrung, aber auch in der Auseinandersetzung mit der Literatur, mit Filmen oder mit tagespolitischen Berichterstattungen in den Medien.

Daniel Harms ist kein distanzierter Beobachter, er argumentiert subjektiv. Im Fokus seiner künstlerischen Fragestellungen stehen u.a. Themen wie Egozentrik, Selbstsucht und Verlust der Individualität. „Impressionen und die Empfindungen von Einsamkeit und Melancholie, Sehnsucht sowie Liebe, Enttäuschung, Schmerz, Trauer und Tod kontrastieren mit Themen von Gewalt, Macht, Aggression, Krieg und Angst. Schönheit und Schock sind in seinem Werk atemberaubend verschlungen“, schrieb Christoph Tannert in einem Katalog zum Werk von Daniel Harms.

In Harms‘ Arbeiten tritt der Mensch häufig aggressiv oder normiert auf. Auffällig ist die Marionettenhaftigkeit, die Mechanisierung, Uniformität und Automatisierung des Lebens. Das eigentliche ‚Ich‘ ist hinter Masken verborgen. Der Mensch ist auf seine Technik gestützt, ist ausgestattet mit Apparaturen, Aggregaten oder Survival-Geräten, so als ob er ohne sie nicht mehr überlebensfähig wäre.

Der moderne Mensch ist eine vielschichtige Persönlichkeit. Die Trennung in Gut und Böse bzw. Täter und Opfer besteht nur in der Vorstellung, nicht aber in der Wirklichkeit. Der Mensch ist niemals nur das eine oder andere. Harms‘ zeichnerischer ‚Unruhekosmos‘ dokumentiert diesen Zustand. „Die Ruine ist das Kennzeichen unserer Zeit“, schreibt er. Die Menschen, die er zeichnet, wirken wie die Bewohner einer grotesken, instabilen Welt.

André Lindhorst, Februar 2020
Köppe Contemporary

Ausstellungen

(G) Gruppenausstellung  /  (E) Einzelausstellung

2012
Ausstellung zusammen mit H.R.Giger, Be//cause Art Space Gallery, Neapel (Italien) (G)

2013
Preview Berlin Art Fair

2013
REDUX, Berlin Art Projects Gallery (E)

2014
Hold Tight, BAP//Istanbul Gallery (E)
POSITIONS Berlin, Berlin Art Week
Falsche Helden oder Mutige Irre, Berlin Art Projects Gallery (E)

2015
Come Home, BAP//Istanbul Gallery (G)
Recharged Reality, Berlin Art Projects Gallery (G)
PROUD COLLECTOR III, The Grand, Berlin with G.Baselitz, G.Richter, M.Lüpertz and A.R. Penk

2016
Küstennebel , Marc Richter Gallery, Lütjenburg (E)
Rotkäppchen, exclusiv sneak preview, Metropolitan Gallery, Hamburg
Kunstkontakter goes Bananas, Villa Kult, Berlin (G)
Positions Berlin Art Fair
Priests and Prawns, WBB Willner Brauerei, Berlin (G)
Mianki Galerie (G)
Mirrors, Anaid Galerie, Berlin (E)
Marc Richter Galerie (G)

2017
Janine Bean Galerie (G)
Cannibals, Marc Richter Gallery (E)
Out of the collection, mit A.R.Penk, Jonathan Meese, Sebastian Schrader, Berlin Art Projects

2018
NordArt, Art Fair
Positions Art Fair Berlin
Gruppenausstellung in der KPM Berlin

2019
Group show (H.R.Giger, Marc Ryden, Chet Zar, Chris Mars), Copro Gallery, Santa Monica (USA)

2020
Strange Days, Köppe Contemporary
Museum Bensheim

Kataloge

Daniel Harms | Strange Days

Daniel Harms | Strange Days (Drawings)

Katalog mit 40 Zeichnungen und Begleittext.

100 Seiten, erschienen April 2020, Hardcover

25,- Euro (zzgl. Versand)

zu beziehen über galerie@villa-koeppe.de

Daniel_Harms-Strange_Days-Paintings-2020-ES

Daniel Harms | Strange Days (Paintings)

[04.03.2020]
Online-Katalog | Katalog (PDF)

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