Frank Rödel

TextVita

Frank Rödel

VON VULKANLANDSCHAFTEN UND EISWELTEN

Vernissage
Fr., 01. Dezember 2023 | 19 Uhr

Vortrag im Rahmen der Ausstellung
19. Januar 2024 | 19 Uhr

Er ist – so schreibt die FAZ über den Künstler Frank Rödel – „sicher einer der am weitgereistesten, mit allen Topografien und Klimazonen vertrautesten Bildkünstler unserer Zeit“ (1).  Er fuhr mit dem Jeep durch die Sahara, war auf einem Forschungseisbrecher unterwegs, unternahm Expeditionen in entlegene Polargebiete Grönlands, Islands und der Antarktis. 

Landschaft ist zum zentralen Thema des Künstlers geworden. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung spricht von seiner Kunst als „Erdportrait“ (1) – und vom Zusammentreffen gegensätzlicher Elemente in seiner Malerei: der Konfrontation von Natur und Mensch. Schönheit gegen Gewalt und „gleichgültige, kalte, grausame Empathielosigkeit“. (1)

Frank Rödel lässt sich in seiner Kunst von Fotografien inspirieren, nutzt Drohnen für eine besondere Raumwahrnehmung und einen außergewöhnlichen Blick auf Strukturen und Verwerfungen in der Natur. Sowohl in seiner Malerei als auch in seinen Fotografien erscheinen Meereslandschaften und Landstriche in einer zum Teil dramatischen Intensität und wilden Präsenz.

Was macht die Bilder von Frank Rödel so ungewöhnlich, so faszinierend, aber auch so beunruhigend? Es ist wohl die Ambivalenz zwischen einer Begeisterung für die Natur, die zugleich von Melancholie, aber auch von Trauer und Schmerz durchdrungen ist, und dem unmittelbaren Erleben einer durch die menschliche Zivilisation stark geschädigten und im Wandel begriffenen Natur.

Faszination, Schönheit und Poesie suggerieren Rödels Bilder gerade auch durch die Abwesenheit des Menschen in vielen seiner Bilder. Doch der Betrachter sollte sich nicht täuschen lassen – die Anwesenheit des Menschen und sein Einfluss auf die Naturgewalten bilden ein kritisches Spannungsfeld in seinen Bildern, die nicht zuletzt als schonungslose Sinnbilder für das Verhältnis unserer Zivilisation zur Natur stehen. „Meine Bildserie ist der Versuch, etwas von diesen Spannungen und Widersprüchen zu beschreiben“, so der Künstler selbst.

André Lindhorst, Oktober 2023

Anmerkungen:
(1) Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 04. Februar 2023, Bilder und Zeiten, Seite Z6

Vita

 1982–1988
Studium an der Hochschule der Künste Berlin / Meisterschüler

1991–2011
Stipendien und Lehraufträge in Thailand, Japan, USA, Frankreich, Italien, Spanien Island, Grönland und Deutschland

2005
Künstlerische Gestaltung der persönlichen Buddybär – Skulptur des Bundespräsidenten Horst Köhler und Reise mit dem Bundespräsidenten nach Tokio zur Signierung der Bärenskulptur durch ihn und den Japanischen Premierminister Koizumi bei der Eröffnung von „Deutschland in Japan 2005/2006“

2007
Gestaltung des Bühnenbildes zur Verleihung des Quadrigapreises 2007 in der „Komischen Oper“ Berlin und je eines Bildes für jeden der vier Preisträger, u.a. Königin Silvia von Schweden und Altbundeskanzler Gerhard Schröder.

2010–2011
Elfwöchige Antarktisexpedition auf dem Forschungsschiff „Polarstern“

2011
Preisträger der 5. Tashkent “International Biennale of Contemmporary Art“

2013
Reise nach und Arbeit über Isfahan im Iran auf Einladung der Kulturabteilung der Botschaft der Islamischen Republik Iran

2015
Dokumentarfilm über die Entstehung der „Isfahanbilder“ durch den arabischen Sender „Al Jazeera“

2017
„Central Exhibition Hall, Art Gallery of Uzbekistan“, Tashkent, Preisträger

Staatsgeschenke

Bilder aus den Berlin- und anderen Serien wurden als Staatsgeschenke u. a. an den Präsi­denten der Republik Mexiko, Vicente Fox, den Präsidenten der Republik Mosambik, Arm­ando Emilio Guebuza, die Irische Präsidentin Mary Patricia McAleese, den Brasilianischen Präsident da Silva Lula, der Königin Beatrix der Niederlande, den Präsidenten der USA, George W. Bush und den Präsidenten der Republik Italien, Georgio Napolitano überreicht.

Ausstellungen

Eine Vielzahl von Einzelausstellungen im In- und Ausland, wie:

1990
„Galerie Nora“, Jerusalem, Israel
„Berlin Museum“ Martin Gropius Bau, Berlin
„Jüdisches Museum“, Frankfurt am Main

2002
„German House Gallery“, Deutsches Generalkonsulat, New York

2003
„National Gallery“, Bangkok, Thailand
„Haggerty Museum of Art”, Milwaukee, Wisconsin, USA

2007
„Hyogo Museum of Art”, Kobe, Japan

2010
„Alliance Francaise “, Ottawa, Canada
„ACADEMY OF ARTS OF UZBEKISTAN“, Taschkent, Preisträger der 5. Tashkent International Biennale of Contemporary Art“

2012
„Deutsches Schifffahrtsmuseum“, Bremerhaven
„National Gallery of Uzbekistan“, Tashkent, Uzbekistan

2014
Internationale Foto Biennale
„National Gallery of Uzbekistan“, Tashkent, Uzbekistan

2015
„Auswärtiges Amt“, Berlin

2017
Tashkent International Festival of Arts 2017, „Palace of Youth Creativity“ Central Exhibition Hall, (Preisträger)

2018
„Galerie des 1. FC Union Berlin“

2019
„Galerie am Marientor“, Naumburg

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