Zum Abschluss der Gemäldeausstellung laden wir Sie herzlich ein. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen und auf anregende Gespräche mit Ihnen bei einem Glas Wein oder Sekt.
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Becker Schmitz‘ Malerei hat sich aus der Suche nach neuen künstlerischen Lösungen im stetigen experimentellen Umgang mit den bildnerischen Mitteln und Materialien entwickelt. Von der Gegenständlichen (zumeist landschaftsbezogenen) Malerei verlief der Weg zur Abstraktion. Die Authentizität des Ausdrucks, die Balance von Emotion und Kalkül und der Dialog zwischen den Polen Wirklichkeit und Fiktion waren schon essenzielle Charakterzüge früherer Werkphasen des Künstlers. Diese Merkmale lassen sich auch auf seine neuen, abstrakten Werkserien übertragen. Besonderheiten der neuen Arbeiten – sie sind auf synthetischen Leinwänden (oder auf Glasplatten) entstanden und beidseitig, also sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite, bemalt.
Der Künstler formt seine Bilder über eine dynamische malerische Chiffre aus. Sie ist das primäre Wahrnehmungssignal der ab 2020, zumeist in Mischtechniken, Acryl, Öl und Acrylglas entstandenen Arbeiten. In freier gestischer Bewegung entfaltet sich die Chiffre zu abstrakt-organischen Formen. Ihre Bewegungsverläufe greifen kraftvoll wie in einem freien Spiel aus. Farbige Aktionen spielen sich vor fast lasurartig wirkenden, beispielsweise hellblauen oder pinkfarbenen Hintergründen, ab. Die abstrakten Gebilde scheinen in ihrer Vitalität und Vielgestaltigkeit jede Begrenztheit des undefinierbaren Raumes, durch den sie sich bewegen, sprengen zu wollen. Manchmal hat es den Anschein, als wirke eine für den Betrachter unhörbare rhythmisch gestimmte Musik auf den Malprozess ein, der die gesamte Komposition in einen rauschhaften Zustand von gesteigerter Lebensfreude versetzt.
Hin und wieder muten solche Gebilde in ihrem Duktus an wie Kalligrafien oder wie Bänder aus textilem Gewebe oder zartem Papier. Sie setzen sich in Bewegung, schlängeln, überschneiden oder überkreuzen sich oder gliedern sich in Fragmenten auf. Durch die Dramaturgie von Malerpinsel und Farbmasse entstehen immer wieder neue Gestaltformen, die wie lebendige Organismen oder wie Energiespuren temporeich durch imaginäre Räume schweben, sich in Drehbewegungen in luftige Höhen winden oder die sich auch – so als ob enorme Kräfte an ihnen zerren – labil und erschöpft auflösen. Gerade auch wegen der haptischen Qualität der Bilder ist es ein Erlebnis, sie im Original zu sehen. Assoziationen zu Landschaftsbildern stellen sich bei ihnen ein, doch Konzentration und Auflösung sind die wesentlichen Aspekte dieser Werke.
Wie in seiner Malerei gelingt es Becker Schmitz auch in seiner interaktiven Lichtkunst den Betrachter in seinen Bann zu ziehen. Einfachste Materialien aus dem Baumarkt werden zugeschnitten und installiert. Mittels Projektion werden durch leuchtende, oft streng geometrische Farben und Formen Innen- und Außenräume in unwirkliche Zauberwelten von magischer und poetischer Präsenz versetzt. Mit seinen Lichtkunstinstallationen „arbeitet Becker Schmitz an der Schnittstelle von digitaler und analoger Kunst […] mit konventionellen Baumaterialien […] verwandelt er Alltagsmaterialien zu poetischen Körper“ schrieb die Westdeutsche Allgemeine Zeitung zu den Werken, die der Künstler vor einigen Wochen bei einer Kunstveranstaltung in Oberhausen präsentierte. Aktuell stellt Becker Schmitz im renommierten Lehmbruck-Museum für Skulptur in Duisburg aus.