BARABARA QUANDT | Lebenslang
Barbara Quandts Kunst ist charakterisiert durch eine dynamisch bewegte Malerei von expressiver Farbigkeit, in der sich Figuration und Abstraktion begegnen und sich Reflexionen zur Alltagskultur mit autobiografischen Bezügen durchdringen.
Die Bilder der Künstlerin aus den 70er Jahren sind noch stark vom kritischen Realismus beeinflusst, was sich beispielsweise in den existentiellen Porträts Jugendlicher oder in Barbara Quandts Milieustudien und den Stadtlandschaften der Metropole Berlin dokumentiert. Ihre Malkunst, die Acryl- und Ölmalerei, erweitert die Künstlerin schon in dieser Zeit durch eine Vielfalt weiterer Ausdrucksmittel: Mischtechniken auf Papier, Aquarelle und Pastelle, Zeichnungen und Serigrafien.
Bald schon treten jedoch Themenkomplexe in den Vordergrund, die um Körper, Liebe und Sexualität kreisen. Unverblümt thematisiert Quandt in solchen Arbeiten gängige Moralvorstellungen und heuchlerische Konventionen.
Von der Punkkultur in London und von den Erlebnissen ihres USA-Aufenthalts fasziniert und inspiriert, entwickelt Barbara Quandt ab dem Ende der 1970er Jahre ihren persönlichen – zwischen Realismus und Abstraktion changierenden – unverwechselbaren Stil.
Auslöser ihrer intensivierten Mal- und Materialexperimente sind ihre Aufenthalte in den USA – speziell in New York und Chicago – und später in Afrika. Während der Aufenthalte in den USA nutzt sie bedruckte Textilstoffe als Leinwand und trägt Farben auch aus der Sprühdose auf.
Eigene Erlebnisse, Empfindungen wie Lebenslust, Glück, Freude oder auch Trauer, Schmerz und Melancholie verbunden mit fantastischen Visionen mischen sich in Barbara Quandts Bildern.
In vielen Werken der 80er und 90er Jahre sind Farben und Formen oft rauschhaft gesteigert, werden Motive wie in einem unbekümmertem Esprit oder wie in einem Malrausch mit Bewegung aufgeladen und auf die Leinwand gesetzt, als gehorche der Malpinsel dem Drang, das Geschehen augenblicklich künstlerisch umzusetzen. Oder der Malimpuls folgt einer Erinnerung, die auf die Leinwand gebannt werden will, bevor sie sich verflüchtigt.
In vielen ihrer jüngeren Arbeiten dominieren abstrakt bewegte Strukturen, Linien oder Formen von Menschen, Tieren oder Pflanzen, die wie in einem Wirbel begriffen sind. Aktuelle Arbeiten, wie die Memento-Mori-Serie „ICH und DU“ (Acryl / Siebdruck auf Papier, 2024), mahnen an die Endlichkeit des Lebens.
In der Begeisterung für die Kunst, die Liebe, die Musik und den Tanz sowie der Begegnung mit Menschen ist über die Jahre ein außerordentlich komplexes Werk entstanden, das sowohl durch seine Eigenart und Eigenständigkeit, nicht zuletzt aber auch durch den Ausdruck eines leidenschaftlichen Lebensgefühls charakterisiert ist.
Die Ausstellung in der Galerie Köppe zeigt eine Auswahl von rund vierzig Arbeiten ab den 1980er Jahren bis heute.
Do., 05. September 2024 | 19 h
Do., 17.10.2024
16.09.–19.10.2024 (verlängert)
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