Finissage:
Fr. 06. Mai 2022 | 19–22 h
Simone Kornfeld hat ihr Œuvre aus ihren jahrzehntelangen Experimenten mit dem Phänomen Farbe entwickelt. Farbaktion, Farbintensität und Farbbewegungen sind die beherrschenden Stilelemente ihrer Kunst. Ihre großformatigen Bilder malt Simone Kornfeld mit Verve, Schicht um Schicht: „Ich male mit den bloßen Fingern um das auf dem Boden liegende Bild herum, in tänzerisch-spielerischer Bewegung kreisend.“
Bei allen unterschiedlichen ästhetischen Ansätzen ihrer Kunst sind die Bezüge des Œuvres zur lyrischen und gestischen abstrakten Malerei unverkennbar. Stillstand gibt es in dieser Malerei nicht. Der Reichtum an Farben, Farbstrudeln und -wirbeln, flechtartig sich formierenden oder auflösenden Liniengespinsten sowie diagonale wie horizontale und vertikale Vernetzungen verleihen den Motiven der Künstlerin eine lebhafte, zwischen Mikro- und Makroebene changierende Charakteristik. Sie erinnert ebenso an morphologische Formen und molekulare Strukturen wie an kosmische Prozesse.
Im Malprozess entstehen atmosphärische Räume. Die Intensität der Bildwirkung wird noch durch Komplementär- und Hell-Dunkel-Kontraste und leuchtende Farbgebilde gesteigert. Andeutungsweise wirkt hier und da Gegenständliches in die Motive hinein. Körperhafte Formen rufen Assoziationen an Figuratives, Landschaftliches oder an Florales hervor. Schon die frühen Arbeiten scheinen von Natureindrücken inspiriert.
Simone Kornfeld hat ihre Kunst zu einem hochkomplexen Farbuniversum aufgeladen. Manchmal scheinen der Pinsel oder die Finger der Malerin wie entfesselt Energiespuren auf die Leinwand zu schreiben. Oft wird das Werk zum emotionalen Ausdrucksträger – ungebundenen von jeder Einschränkung – und es scheint so, als sprenge es gar die Begrenzungen des Bildes. Dann steht das Unruhige, extrem Entfesselte, Aufgewühlte und Turbulente dem Beruhigten gegenüber, der Melancholie und Kontemplation.
Es ist, als ob elementare menschliche Erfahrungen in Simone Kornfelds Œuvre hineinspielen – Erinnerungen an Lebensprozesse, an Erfahrungen oder Zustände. Solche besonderen Bezüge innerhalb ihrer Farbmalerei sind es, die ihrer Kunst eine sehr individuelle Note und eine suggestive Ausstrahlung verleihen.
André Lindhorst
Freitag, 08. April 2022 | 19–22 h
Sa., 09. April | 14–18 Uhr & So., 10. April | 12–17 Uhr
12.04.-07.05.2022
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